Seit den 1970er Jahren ist die Geschäftsluftfahrt Vorreiter bei der Einführung effizienter technologischer Innovationen, die anschließend von der kommerziellen Luftfahrt übernommen werden. Einige bekannte Beispiele – Winglets, Verbundwerkstoffe, Heads-up-Displays usw. – sind mittlerweile zu Industriestandards geworden.
Dieser Trend zur Innovationsführerschaft lässt sich bereits im laufenden Prozess der Dekarbonisierung der Luftfahrtbranche beobachten, wo die Geschäftsluftfahrt mit der AeroShark-Technologie, die die Haut von Haien imitiert, bereits einer der ersten Verbraucher von CAD oder Luftreibungsreduzierung ist, und zwar in oft neuen Flotten, die eine optimierte Leistung bieten.
In diesem Sinne scheint es sicher, dass zukünftige Antriebe (Elektro-, Wasserstoffantriebe) zunächst auf Geschäftskunden ausgerichtet sein werden, bevor sie von Großraumflugzeugen übernommen werden.
Zweifellos wird die Schweiz als wichtiges Zentrum der Geschäftsluftfahrt in Europa und der Entwicklung dieser Innovationen diese Fortschritte als Erste erleben. Bei diesen neuen Technologien für eine umweltfreundlichere Luftfahrt nimmt die Schweiz eine zentrale Position ein, die sowohl auf ihrer technischen Tradition als auch auf der Exzellenz ihres akademischen und beruflichen Umfelds basiert.
Unter den verschiedenen von der Industrie geplanten und vom Bundesrat genehmigten Schritten sind die Unternehmen Synthelion (Lugano) oder Metafuels (Zürich) im Bereich synthetischer Kraftstoffe zu nennen, oder das Start-up Destinus mit Sitz im Aeroport Payerne, das für 2030 ein mit Wasserstoff betriebenes Langstreckenflugzeug plant. Im Bereich der Elektromotoren produziert der aus Solar Impulse hervorgegangene Hersteller H55 (Sion) bereits echte Elektroflugzeuge, die eine weltweit bereits dichte Landschaft von Innovationen ergänzen, die sich in der Test- und/oder Einführungsphase befinden, wie Vertical Aerospace, Pippistrel, ZeroAvia, Volocopter oder Lilium.
Um diese Projekte voranzubringen, ist es wichtig, auf die Unterstützung der Behörden für diese Innovationen sowie für den Sektor zählen zu können, der ihre ersten Kunden sein wird, nämlich die Geschäftsluftfahrt. In diesem Sinne war die Rolle des Bundes bei der Bedeutung neuer Technologien bereits im aktuellen Luftfahrtgesetz in Artikel 103b verankert. Diese aktuelle und zukünftige Bedeutung wurde 2016 im LUPO-Bericht (2016) bekräftigt, in dem es heißt, dass diese Schweizer Innovationen «auf internationaler Ebene eine führende Rolle spielen […], qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und ein grosses wirtschaftliches Potenzial besitzen» und dass es «im Interesse des Bundes liegt, dieses Potenzial weiterzuentwickeln».
Da die Geschäftsluftfahrt als Vorreiter bei der großflächigen Einführung neuer Technologien gilt und die Ziele einer klimaneutralen Luftfahrt schnelle Veränderungen erfordern, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Schweizer Geschäftsluftfahrt ihre Aktivitäten ungehindert fortsetzen und ihre Nutzer von den laufenden Fortschritten profitieren lassen kann.