Heisse Themen und Projekte

Die SBAA vertritt und verteidigt die Interessen der Business Aviation in der Schweiz auf allen notwendigen Ebenen, um unsere globale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

Ein wichtiger Teil der SBAA-Mission ist die Erörterung der mögliche Entwicklung von rechtlichen Vorschriften, aber auch der Regulierungsinfrastrukturen in unserem Land oder auf einer breiteren europäischen Ebene mit der EBA, unserer europäischen Vereinigung, sowie engagierten Partnern. Derzeit arbeiten wir an einigen der unten aufgeführten Hauptthemen, in denen wir den zuständigen Aufsichtsbehörden und Behörden die Sichtweise des BizAv-Experten darlegen.

NPA FTL (Flugzeitbeschränkungen)
NPA 80 % Runway Performance

FTL-Anforderungen bestimmen die maximal zulässigen Dienstzeiten, Flugdienstzeiten und Mindestruhezeiten für Piloten und Kabinenpersonal, um den sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten. Sie legen auch Grenzwerte für den Bereitschaftsdienst der Besatzung oder andere nicht fliegerische Aufgaben fest. Bei einer kommerziellen Fluggesellschaft sind solche Vorschriften sehr streng, genau und absolut unvermeidbar.

Im Bereich der Business Aviation ist die Diskussion mit den verschiedenen Stakeholdern derzeit im Gang. Die SBAA-Position ist völlig klar: keine zusätzlichen FTL. Tatsächlich können weitere Beschränkungen den Druck auf den Sektor womöglich erhöhen und seine Flexibilität beeinträchtigen, die für den gebotenen Mehrwert von zentraler Bedeutung ist.

Luftverkehrsüberlastung an den Flughäfen Genf und Zürich

Die Schweiz ist ein wichtiger Standort für die Business Aviation, der in Bezug auf Umsatz auf Platz 4 und in Bezug auf Arbeitsplätze auf Platz 5 liegt. Mit mehr als 17’300 direkten und indirekten Vollzeitstellen liegt der wirtschaftliche Gesamteinfluss des Swiss BizAv-Sektors bei 3’746’706’000 € und damit leicht unter dem Bereich von 3,75 € (EBAA, 2017).

In jeder Ecke der Schweiz, in Genf und Zürich nimmt der Verkehr auf kommerziellen Standardflughäfen zu und die Verfügbarkeit von Start- bzw. Landezeiten wird in beiden Flughäfen immer komplexer, was sich auf den Kern der USP auswirkt: Effizienz.

In Zürich besteht eine mögliche Lösung, die derzeit getestet wird, darin, den nahegelegenen Flughafen Dübendorf, der gut mit öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln von der Zürcher Innenstadt zu erreichen ist, zu nutzen. Die zukünftige Zusammenarbeit sieht vielversprechend aus und ebnet den Weg für eine ähnliche Partnerschaft in der Schweiz. http://www.duebendorf-flugplatz.ch
https://www.duebendorf.ch/dienstleistungen/24768

In Genf hat der Flughafen eine einzige Landebahn und ist vollständig von Bergen umgeben, die zwar schön, aber auch ein großes Hindernis für Piloten darstellen. Die Business Aviation kann nicht einfach in andere Teile der Schweiz oder ins benachbarte Frankreich verlegt werden. Dadurch würde sie ihren Zweck verlieren, nämlich die Staatsoberhäupter und Entscheidungsträger in die internationale Stadt Genf zu bringen. Allein in Genf würde der Flughafenwechsel sowohl die 1200 direkten Arbeitsplätze als auch die Attraktivität der Region für internationale Organisationen und große internationale Konzerne gefährden.

“Genfer Flughafen Nord”

Der Genfer Flughafen muss seine Infrastruktur neu definieren, um im begrenzten Rahmen von möglichen Erweiterungen dem Verkehrserfolg gerecht zu werden. Eines der Projekte besteht zu analysieren, ob bis 2022 BA-Aktivitäten in den Nordsektor des Flughafens zu verschieben wären. Die SBAA ist gemeinsam mit den AGAA-Partnern aktiv an diesem Projekt beteiligt.

Analyse und Überprüfung des Lärmgebührensystems für BA-Jets in der Schweiz
Das derzeitige Lärmbelastungssystem ist mit Blick auf die BA-Jets der neuen Generation ein Nachteil. In Zusammenarbeit mit Dassault Aviation arbeitet SBAA auch an diesem Thema.

GESCHÄFTSBERICHT 2017/18

Dieses Jahr war vor allem geprägt von der Restrukturierung und Neuorganisation des SBAA-Boards, aber auch von der Durchführung verschiedener Projekte sowie von der aktiven Teilnahme an verschiedenen Themen. Unser neues Logo soll repräsentativ sein für diese Erneuerung, die unser Handeln in der Schweiz, aber auch unsere Zusammenarbeit mit der EBAA stärken soll. Gute Lektüre und vielen Dank für Ihr Vertrauen in die Arbeit Ihres Vorstands.

1. Die EBAA Schweiz wurde zur Swiss Business Aviation Association

a) Im Laufe des Jahres sind zwei Vorstandsmitglieder aus beruflichen und privaten Gründen zurückgetreten, nämlich Frau Andrea Meier und Herr Peter Hartmann. Wir danken beiden herzlich für ihr Engagement im Vorstand der Business Aviation. Wir wünschen Peter Hartmann alles Gute im Ruhestand und Andrea Meier viel Erfolg für die berufliche Zukunft.

b) Neu im Vorstand können wir Claudio Peer begrüssen, VP Sales Aircraft Management EMEA and Asia von der Jet Aviation Business Jets AG. Es ist uns eine Ehre, den Antrag auf die Wahl in den Vorstand zu stellen.

c) Der Vorstand reorganisierte und legte die Arbeitsweise fest. Eine neue Verteilung der Aufgaben, Projekte und Repräsentationen wurde vorgenommen. Zudem wurde von allen Vorstandsmitgliedern ein Verhaltens- undZusammenarbeitskodex unterzeichnet.

d) Eine Website ist im Aufbau und ist an der EBACE 2018 unter folgendem Link abrufbar: www.sbaa.swiss.

2. Aktivitäten und Aktionen auf nationaler Ebene

a) Teilnahme am Projekt “Flughafen Dübendorf”
Im Hinblick auf den Ausbau des Flugplatzes Dübendorf hat das Jahr 2017 gut begonnen. Am 11. Januar 2017 hat der Regierungsrat des Kantons Zürich die Nutzung des Flugplatzes Dübendorf in der Zivilluftfahrt neu bewertet. In seinem Beschluss anerkennt der Regierungsrat die strategische Bedeutung der Luftverkehrsinfrastruktur im Allgemeinen und insbesondere den Sektor der Geschäftsluftfahrt für eine prosperierende Wirtschaft. Er unterstützt daher das Konzept der Bundesregierung für eine Dreifachnutzung der ehemaligen Luftwaffenbasis (Innovationspark, zivile und militärische Luftfahrt). Unter Federführung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt BAZL und in Anwesenheit von Vertretern des Bundes, des Kantons, der Gemeinden und der regionalen Planungsgruppe wurde der Koordinierungsprozess des Sachplans Infrastruktur Luftfahrt SIL ausgeführt, der später zu einem Lageplan für den Flugplatz in Dübendorf führen soll. Der Koordinierungsprozess des SIL wurde Anfang dieses Jahres abgeschlossen. Die Vernehmlassung des Entwurfs zum Sachplan wird für die Teilnehmer bis Mitte Juli dauern. Die öffentliche Anhörung und Teilnahme am Entwurf des Sachplans ist vom BAZL für Ende des Jahres vorgesehen. Der Voruntersuchungsbericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt in Abstimmung mit dem Bund und dem Kanton Zürich. Parallel zur Erstellung des Plangenehmigungsantrags müssen die Flugbetriebsverfahren für den Betriebserlaubnisantrag und die Betriebsordnung vorbereitet werden.

b) SIL Genf
In Zusammenarbeit mit unseren AGAA-Kollegen haben wir zur Genfer SIL eine Stellungnahme verfasst, die im Laufe des Jahres fertiggestellt und dem Bundesrat zur Genehmigung vorgelegt wird.

c) Konsultation und Unterzeichnung des Genfer Abkommens für Flughafengebühren Nutzer der Geschäftsluftfahrt
Als Vertreter der BA und erneut in Zusammenarbeit mit der AGAA haben wir an den Verhandlungen über die nächsten Flughafengebühren teilgenommen. Das Abschlussdokument wurde gemeinsam unterzeichnet.

d) Analyse und Überprüfung des Lärmsteuersystems für die BA-Jets in der Schweiz
Die Schweiz wendet über das BAZL Beschränkungen in Bezug auf Fluglärm an, die sich direkt auf den BA-Betrieb auswirken. Die Lärmpegel werden am Flughafen Zürich gemessen und entsprechen nicht den Werten des ICAO-Lärmzertifikats. Wir arbeiten mit Dassault Aviation zusammen, um diese schweizerische Besonderheit zu verstehen und gute Lösungen zu finden.

e) Aufbau einer aktiven Zusammenarbeit mit der AIG-Geschäftsführung
Wir haben eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen der AIG und unseren AGAA-Kollegen aufgebaut.

f) BAZL Swiss Aviation Days
Wie jedes Jahr haben wir die Interessen und Fragen zur Situation der BA vertreten. Ein besonderer Akzent wurde auf das Slot-Problem in Genf gelegt.

g) Teilnahme an den Mittagessen des Parlamentarischen Luftfahrtausschusses
Der Vorstand vertritt die SBAA während der Mittagessen des Parlamentarischen Luftfahrtausschusses.

h) Vertretung der SBAA bei der Aerosuisse
Die SBAA ist bei Aerosuisse stets durch unseren Ehrenpräsidenten, Dr. Dieter Neupert, und unseren Vorstandskollegen, Claudio Lasagni, vertreten.

3. Aktivitäten und Aktionen auf internationaler Ebene

a) Positioning and follow-up regarding the future FTL legislation

b) SBAA Vertretung beim EBAA Council
EBAA bereitet eine Schulung zum künftigen Kommunikationsprogramm vor. Eine Information zur Wettbewerbsfähigkeit (Kartellrecht) wurde vorgelegt. Wir stellen Hand-outs für SBAA-Mitgliedern zur Verfügung.

PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN 2018/19

Projekte

Erweiterung der Mitgliedschaft für die verschiedenen Akteure der Geschäftsluftfahrt

Die Geschäftsluftfahrt ist eine multidisziplinäre Tätigkeit, die zahlreiche Akteure zusammenfasst. Mit der Öffnung unseres Status wollen wir die Entwicklung unseres Verbandes vorantreiben und seinen Einfluss und seine Repräsentation stärken.

Aufbau einer Kommunikationskampagne in Zusammenarbeit mit EBAA

Die EBAA entwickelt eine Kommunikationsstrategie. Die Phase der Publikumsforschung ist abgeschlossen, der erste Entwurf eines Positionierungs-, Strategie- und Kommunikationsplans sollte in Kürze verfügbar sein. Die SBAA wird sich nach dieser Kampagne ausrichten und einen spezifischen Ansatz für die Schweiz anwenden.

Implementierung und Entwicklung der SBAA-Website

Eine erste Präsenz im Web wurde Anfang 2018 konkretisiert. Unsere Website muss nun speziell mit der anstehenden Werbekampagne weiterentwickelt und verbessert werden.

Laufende Aktivitäten

Teilnahme am Projekt “Flughafen Dübendorf”

Unter Federführung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) und mit Vertretern des Bundes, des Kantons Zürich, der Gemeinden und der regionalen Planungsgruppe wurde der Koordinationsprozess des Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt SIL Anfang 2018 abgeschlossen. Die Vernehmlassung des Berichtsentwurfs dauerte bis Mitte Juli. Die öffentliche Anhörung und die Teilnahme am Entwurf der SIL-Standortbeschreibung wird vom BAZL für Ende dieses Jahres geplant. Die Bewilligung des Bundesrates wird für Juni 2019 erwartet.

Im Hinblick auf die Umsetzungsverfahren mit dem Ziel der Erteilung der Betriebsgenehmigung, der Genehmigung der Betriebsordnung und etwaiger Baugenehmigungen haben die ausgewählten Projektteams für den Hoch- und Tiefbau begonnen, auf Hochtouren zu arbeiten. Der Voruntersuchungsbericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt in Abstimmung mit dem Bund und dem Kanton Zürich, die Vorgaben für den zu erstellenden Abschlussbericht werden bis Ende August 2018 erwartet. Parallel zur Erstellung des Planfeststellungsauftrags müssen die Flugbetriebsverfahren für den Betriebserlaubnisantrag und das Betriebsreglement als Teil der endgültigen und umfassenden Antragsunterlagen erstellt werden, die bis Mitte 2019, unmittelbar nachdem das SIL-Baustellenblatt von der Schweizerischen Eidgenossenschaft genehmigt wurde, dem BAZL vorzulegen sind.
www.duebendorf.ch/dienstleistungen/24768

Teilnahme am Projekt “North Sector Geneva Airport”

Der Genfer Flughafen führte ein Vernehmlassungs- und Zusammenarbeitsverfahren mit den verschiedenen Akteuren der Business Aviation ein. Ziel ist es, gemeinsam die Entwicklung des Flughafens Nordsektor t zu definieren, auf den wir unsere Aktivitäten bis 2022 ausrichten. Die SBAA ist in Zusammenarbeit mit den AGAA-Partnern sehr aktiv an diesem Projekt beteiligt.

Analyse und Überprüfung des Noise-Fees-Systems für BA-Jets in der Schweiz

Das aktuelle System der Lärmbekämpfung wirkt sich nachteilig aus für die BA-Jets der neuen Generation. Es basiert auf Lärmmessungen in der Schweiz und berücksichtigt nicht die ICAO-Lärmzertifikate. In Zusammenarbeit mit Dassault Aviation wird eine Analyse dieses Systems durchgeführt.

EASA NPA 2017-17 Flugzeitbeschränkungen

Die EU möchte Flugzeitbeschränkungen für die Geschäftsluftfahrt erlassen. Ein Vorschlag (NPA 2017-17) wurde zur Konsultation der Industrie zusammengeführt. Die Bedingungen sind nicht akzeptabel und es besteht die Gefahr für ernsthafte Auswirkungen auf unsere Aktivitäten und Wettbewerbsfähigkeit. Die SBAA verfolgt diese NPA aktiv und wird weiterhin auf allen möglichen Ebenen intervenieren.

Teilnahme an den BAZL Swiss Aviation Days

Das BAZL organisiert jedes Jahr ein Treffen mit Vertretern der Luftfahrtindustrie. Diese Plattform ermöglicht es dem BAZL, direkt mit Stakeholdern zu kommunizieren und bietet die Möglichkeit, allgemeine oder spezifische Fragen zu diskutieren. SBAA vertritt aktiv die Interessen der Geschäftsluftfahrt.

Teilnahme an den Mittagessen des Parlamentarischen Luftfahrtausschusses

Die Parlamentarische Gruppe Luft- und Raumfahrt ist ein Forum für Treffen und zum Informationsaustausch zwischen den Interessengruppen der Luftfahrt und den Parlamentariern. Zugang habe alle Mitglieder der der beiden Kammern, die sich für die Fragen der Luft- und Raumfahrt interessieren.

Die Anwesenheit der SBAA bietet eine wichtige Möglichkeit, die politischen Akteure unseres Landes direkt zu treffen.

Vertretung der SBAA innerhalb des EBAA Council
Vertretung der SBAA innerhalb von Aerosuisse